
Teckel vom Güldenmoor
Die Gesundheit und Genetik unserer Hunde steht für uns an erster Stelle.
Alle sind auf OI und PRA-Katarakt getestet.
OI = Osteogenesis Imperfecta - OI Quelle: Drögemüller et al. (2009) PLoS Genetics; 5(7): e1000579
Die SERPHIN1:c.977T>C-Mutation ist als Ursache der Osteogenesis imperfecta ("Glasknochenkrankheit") bei Rauhhaar- und Kurzhaarteckeln identifziert worden. Bei dieser Krankheit weisen die Knochen und Zähne der betroffenen Tiere eine stark erhöhte Zerbrechlichkeit aufgrund einer fehlerhaften Kollagenstruktur auf.
Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt, somit erkranken nur Hunde, die zwei mutierte Erbanlagen tragen.
Allelausprägungen und Befunde
N/N - reinerbig frei
Das untersuchte Tier hat 2 normale Erbanlagen. Mit diesen Anlagen ist es gesund und kann nur intakte Erbanlagen weitergeben. Unabhängig vom Status des Paarungspartner werden die Nachkommen des untersuchten Tieres nicht an OI (Glasknochenkrankheit) erkranken.
N/OI - mischerbiger Träger
Die Mutationswirkung wird nicht eintreten, kann aber vererbt werden. Bei Verpaarung mit einem gesunden Tier sind im Mittel 50% der Nachkommen Trägertiere. Paarungen mit Trägern müssen vermieden werden, da 25% der Nachkommen reinerbig-betroffen sein können.
OI/OI - reinerbig betroffen
Das untersuchte Tier hat 2 defekte Erbanlagen. Die Krankheit wird eintreten und die Anlage würde an alle Nachkommen vererbt werden. Die Weitergabe ist hypothetisch; betroffene Tier überleben in der Regel nicht lange und können die Fortpflanzungsfähigkeit nicht erreichen. .
Des Weiteren haben alle vor dem ersten Zuchteinsatz den Furnishings-Test
(Quelle: Cadieu et al., 2009, Science, 326(5949):150-3.)
Die Wirkung der RSPO2-Variante, die zu 'Furnishings' (Rauhhaarigkeit mit 'Bart' und langen Augenbrauen) führt, wird autosomal-dominant vererbt. Das bedeutet, dass die Ausprägung des Merkmals auch dann erfolgt, wenn das Tier mischerbig ist und nur ein 'Furnishing'-Allel trägt. In diesem Fall hat der Hund aber zeitgleich das rezessive Wildtyp-Allel für 'non-furnished' / nicht-rauhhharig. Eine andere Bezeichnung für diese Anlage ist 'satin' oder aus dem Englischen 'improper coat'.
Zu beachten ist, dass die Ausprägung der Rauhhaarigkeit beim Teckel erfordert, dass bei den Anlagen für Haarlänge (L-Locus) mindestens eine Anlage für 'Kurzhaar' und bei den Anlagen für Lockenbildung (Cu-Locus) 'Glatthaarigkeit' gegeben ist.
Allelausprägungen und Befunde
N/N - reinerbig Wildtyp - 'nicht rauhhaarig'
Das untersuchte Tier hat 2 Erbanlagen vom Wildtyp. Mit dieser Anlagenausstattung kann es keine 'Furnishings' entwickeln. Für die Zucht kann es eingesetzt werden, wenn die Anpaarung auf ein für 'Furnishings' einerbiges Tier geschieht. Aufgrund der dominanten Wirkung der Furnishing-Variante würden alle Nachkommen einer solchen Paarung rauhhaarig sein und der Rassevorgabe entsprechen.
N/F - mischerbig rauhhaarig
Der Hund trägt eine unmutierte und eine mutierte Kopie des RSPO2-Gens. Er prägt daher 'Furnishings' aus. Er kann sowohl mutierte als auch unmutierte Kopien des RSPO2-Gens an seine Nachkommen weitergeben. Bei Paarung mit einem anderen mischerbigen Tier sind 25% der Nachkommen ohne 'Furnishing'.
F/F - reinerbig rauhhaarig
Der Hund hat in beiden Kopien des RSPO2-Gens die 'Furnishing'-Variante und kann nur Anlagen für 'Furnishing' vererben, so dass alle Nachkommen des Tieres mit diesem Befund 'Furnishings' haben werden. Für das untersuchte Tier wie für dessen Nachkommen gilt die Anforderungen an die Anlagen für Haarlängeund Lockenbildung.
DNA-Test 'Haarlänge' L-Locus
(Quelle: Housley and Venta (2006), Animal Genetics, 37, 309-315. / Cadieu et al. (2009), Science 326(5949), 150-15)
Der Test identifiziert sicher diejenigen kurzhaarigen Tiere, die neben der Anlage für Kurzhaarigheit (dominant) auch die verdeckte Anlage für Langhaarigkeit tragen, wie sie durch die FGF5:c.284G>T Mutation ausgelöst wird.
Allelausprägungen und Befunde
L/L - reinerbig Langhaar
Das untersuchte Tier hat 2 Erbanlagen für Langhaarigkeit. Mit dieser Anlagenausstattung kann es keine Kurzhaarigkeit entwickeln und auch keine Erbanlagen dafür weitergeben. Bei Anpaarung auf ein für 'Kurzhaarigkeit' reinerbiges Tier würden, aufgrund der dominanten Wirkung der Kurzhaar-Variante, alle Nachkommen einer solchen Paarung kurzhaarig sein.
Da langhaarige Tiere immer reinerbig für die Mutation sind und daher kein Test erforderlich ist, wird dieser Befund allein der Vollständigkeit wegen hier aufgeführt.
K/L - mischerbig kurzhaarig
Der Hund trägt eine Anlage für Kurzhaar und eine Variante für Langhaarigkeit. Das untersuchte Tier ist selbst kurzhaarig. Es kann sowohl die Kurzhaar-, als auch die Langhaar-Anlage des FGF5-Gens an seine Nachkommen weitergeben. Bei Paarung mit einem anderen mischerbigen Tier sind 25% der Nachkommen langhaarig.
K/K - reinerbig kurzhaarig
Der Hund hat in beiden Kopien des FGF5-Gens die 'Kurzhaar'-Variante und kann nur Anlagen für 'Kurzhaarigkeit' vererben, so dass alle Nachkommen des Tieres mit diesem Befund kurzhaarig sein werden. Bei Paarung mit einem mischerbig-kurzhaarigen Tier sind 50% der Nachkommen Träger der Anlage für Langhaarigkeit.
Merle
'Merle' ist eine Farbvariation, die auf Grund der autosomal-dominanten Vererbung bei einer einzelnen Mutation im SILV-Gen auftritt. Voraussetzung ist, dass am E-Lokus eine 'E'-Anlage gegeben ist.
Bei reinerbigem Auftreten sind die Folgen je nach Rasse z.T. gravierende Gesundheitsschäden, so dass bei der Zucht die Paarung von Merle-Trägern nicht erlaubt ist. Neben den typischen Merle-Anlagen sind auch kryptische Anlagen beschrieben, die keine Merle-Zeichnung bewirken und in der Diagnostik unterschieden werden müssen. Bei der Zucht werden kryptische Anlagen wie typische Anlagen bewertet, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich eine kryptische Anlage bei Vererbung zu einer wirksamen Merle-Anlage ausweitet.
Der Merle-Test findet Anwendung zur Sicherstellung der Anpaarung mit einem Merle-Tier. Bei einer solchen Paarung darf nur eines der beiden Tiere Merle-Träger sein. Mit dem Test werden die Tiere erkannt, bei denen die Merle-Zeichnung verdeckt ist, nur geringgradig ausfällt oder eine kryptische Merle-Anlage vorliegt.
Natürlich gibt es noch viele weitere Gentests, bspw. auf Fellfarbe am A-Locus
Eine Untersuchung zum A-Locus (Fellfarbe 'Agouti') erlaubt die Identifikation verdeckter Anlagen und hilft so entsprechende Paarungen zusammen zu stellen.
Die 4 Allele des A-Lokus folgen einer Dominanzhierarchie: a(y) > a(w) > a(t) > a.
Das bedeutet ein dominantes Allel verdeckt jeweils die nächst niederen Allele:
a(y) ist dominant über 'a(w)' und 'a(t)' und 'a'
a(w) ist dominant über 'a(t)' und 'a'
a(t) ist dominant über 'a'
Die A-Lokus bedingten Fellfarben können jedoch nur ausgeprägt werden, wenn der Hund:
- kein „K(B“)-Allel am K-Lokus (non-KB/nonKB) und
- mindestens ein „E“-Allel am E-Lokus (Fellfarbe 'gelb') trägt.
Weitere Genloci wie Merle, B-Lokus oder D-Lokus können die endgültige Fellfarbe beeinflussen.
Beispiele:
a- Allel.
auch rezessives Schwarz. Liegt diese Anlage reinerbig (a/a) vor, ist das Tier schwarz (vorausgesetzt der E-Locus ist E/*, der K-Locus ist non-KB/non-KB und der B-Locus ist B/*)
Verursacht die schwarze Fellfarbe bei Deutschen Schäferhunden, Sheltie, Samojede, Eurasier, Schipperke, Groenendael, Puli, Australian Shepherd, Border Collie sowie dem American Eskimo Dog.
Mit der Untersuchung dieses Genortes kann zum Beispiel festgestellt werden, ob ein Tier die Anlage 'a' trägt. Tritt diese reinerbig auf, wäre ein Tier schwarz. Bei der Paarung von 2 Trägern ('x/a'), die selbst nicht schwarz sind, wären dann durchschnittlich 25% der Nachkommen 'a/a' und damit schwarz.
Rassen, die an diesem Genort keine Variation aufweisen, brauchen darauf nicht getestet zu werden.
a(t)- Allel.
Diese Anlage führt zur Fellfarbe 'Schwarz mit Abzeichen' ('black-and-tan'). Hat das Tier am B-Locus die Anlagen 'b/b' ist die Farbe 'braun mit Abzeichen' ('brown-and-tan').
a(w)- Allel.
Diese Anlage führt zur Fellfarbe 'saufarben' ('wolf sable/grey).
a(y)- Allel.
Diese Anlage führt zur Fellfarbe 'dominantes Rot' ('sable/fawn).